
Wie Sie Ihr Unternehmen mit einem Ransomware-Reaktionsplan vorbereiten
Seien wir ehrlich, ohne einen gut durchdachten Plan hätte Kevin McCallister dem Einbruch in seinem Zuhause nichts entgegenzusetzen gehabt. Wie Kevin müssen auch wir uns proaktiv darauf vorbereiten, dass ein paar lausige Einbrecher sich in unser Unternehmen schleichen und Ärger verursachen könnten.
Einen gut durchdachten Plan als Reaktion auf Ransomware zu erarbeiten und regelmäßig zu überprüfen, hilft Ihrem Unternehmen proaktiv gegen Ransomware Attacken vorzugehen. Ausreichende Vorbereitung kann die Auswirkungen eines Ransomware-Vorfalls signifikant reduzieren und die Chancen, Daten wiederherstellen zu können, erhöhen.
Warum Sie einen Ransomware-Aktionsplan erstellen sollten
Einen Ransomware-Aktionsplan aufzustellen ist ein kritischer Schritt, damit Unternehmen potenzielle Ransomware Attacken proaktiv angehen können. Ein Aktionsplan hilft, die Auswirkungen einer Attacke einzugrenzen. So können präventive Maßnahmen ergriffen werden, Mitarbeiter kennen ihre Aufgaben und es werden regelmäßig System-Backups erstellt.
Er macht es leichter eine Attacke schnell zu erkennen, einzugrenzen, auszulöschen und sich wieder davon zu erholen. Eine Post-Incident Analyse hilft dabei, Schwächen zu erkennen und Verbesserungen zu implementieren, um zukünftige Attacken zu vermeiden. Es geht darum, den Plan in der Praxis zu prüfen und sich darauf zu konzentrieren, was man aus vergangenen Vorfällen gelernt hat.

Ransomware Impact Report 2025
Ransomware-Angriffe nehmen zum ersten Mal seit drei Jahren wieder zu und festigen damit ihren Status als eine der hartnäckigsten Bedrohungen für Unternehmen im Jahr 2025.
Erfahren Sie, wie sich Unternehmen anpassen, welche Trends sich abzeichnen und wo neue Risiken entstehen.
In den meisten Fällen erstellen Unternehmen einen weitgefassteren Response Plan, der nicht nur Ransomware, sondern auch andere Cyber Vorfälle bedenkt. Aufgrund der immensen Auswirkungen, die eine erfolgreiche Ransomware-Attacke auf den Geschäftsbetrieb haben kann, sollte aber der Fokus des Plans auf so einer Attacke liegen.
Die wichtigsten Komponenten eines Ransomware Response Plans
Vorbereitung
Es sollten präventive Maßnahmen ergriffen werden, wie EDR, SOC Teams, Schwachstellen-Scanner und regelmäßige Updates von Software/Betriebssystemen. Zusätzlich zu diesen Präventivmaßnahmen, sollte eine Rollen- und Verantwortungen (RACI) Matrix eingeführt werden, damit alle Team-Mitglieder sich ihrer Rolle bei einer Ransomware-Attacke bewusst sind. Der Schlüssel, um Risiken zu mindern ist, in Kombination mit dem Plan regelmäßige Backups durchzuführen, Mitarbeiter zu schulen und für Up-to-Date Sicherheitssoftware zu sorgen.
Erkennung und Analyse
In diesem Schritt geht es darum, eine Ransomware Attacke möglichst schnell zu erkennen. Dazu gehört es, Systeme zu überwachen, um ungewöhnliche Aktivitäten zu erkennen, die Analyse der Ransomware und zu verstehen, welchen Einfluss sie auf das Unternehmen haben könnte. Eine genaue Endpunkt- und Metrik-Analyse, die Teil einer EDR-Lösung ist, oder von einem Security Operations Center (SOC) erstellt wird, hilft nicht nur dabei, sich von einer Attacke zu erholen, sie reduziert auch das Risiko, dass es überhaupt zu einem Vorfall kommt.
Eingrenzung
Wurde eine Attacke erkannt, ist der nächste Schritt, das Ausbreiten der Ransomware zu verhindern. Dazu können betroffene Systeme isoliert werden, von dem Netzwerk genommen und die Ausbreitung auf andere Teile der Organisation gestoppt werden. Eine EDR-Lösung kann dabei helfen, verdächtiges Verhalten auf Endgeräten zu identifizieren und das betroffene Gerät zu isolieren, bevor es sich auf weitere Systeme ausbreiten kann.
Bekämpfung
Dieser Schritt beinhaltet das Entfernen der Ransomware von den betroffenen Systemen. Dazu gehört es, die infizierten Systeme zu reinigen, Daten durch Backups wiederherzustellen, verschlüsselte Daten zu entschlüsseln, und sicherzustellen, dass die Ransomware vollständig entfernt wurde. Sie sollten auch herausfinden, wie die Angreifer es geschafft haben, sich Zugriff zu verschaffen.
Suchen Sie dringend nach etablierten Aufrechterhaltungsmechanismen, da das alleinige Entfernen der Ransomware selbst nicht ausreicht. Es gibt viele Fälle, bei denen Organisationen kurz nach einer Attacke erneut angegriffen wurde, da die Angreifer noch immer Zugriff hatten.
Wiederherstellung
Nachdem die Ransomware bekämpft wurde, rückt der Fokus darauf, den normalen Betrieb wieder aufzunehmen. Daten können durch Backups wiederhergestellt werden, um die Integrität der wiederhergestellten Systeme zu überprüfen und sicherzustellen, dass alle Systeme betriebsfähig sind.
Analyse nach einem Vorfall
Im letzten Schritt wird der Vorfall analysiert, um zu verstehen, wie es zu der Ransomware-Attacke kommen konnte und wie sich solche Angriffe in Zukunft verhindern lassen. Dazu sollte der Aktionsplan überprüft werden, um Schwächen zu identifizieren und Verbesserungen zu implementieren.
Der Plan sollte ausgedruckt an verschiedenen Orten aufbewahrt werden, bei einer vollständigen Ransomware-Kompromittierung kann es vorkommen, dass Dateiserver oder SharePoint-Sites nicht mehr zugänglich sind.
Best Practices für die Reaktion auf Ransomware-Vorfälle
Nach der Ransomware Prävention sind diese Best Practices für Unternehmen entscheidend, um ihre Cybersicherheitsabwehr zu stärken und Schwachstellen abzubauen. Im folgenden Abschnitt werden die Best Practices für die Erstellung eines Plans zur Reaktion auf Ransomware-Vorfälle sowie die Reaktion auf einen Vorfall beschrieben. Dies ist besonders für den Fall einer Ransomware-Notfallreaktion relevant.
Verantwortungen
Es ist entscheidend, innerhalb des Ransomware-Vorfall-Teams Rollen zu definieren und zu verteilen. Jedes Teammitglied sollte seine Aufgaben kennen, von der anfänglichen Erkennung bis hin zur Wiederherstellung. Rollen wie der Incident Manager, Security Analyst, und Communications Officer müssen klar definiert werden, um die Reaktion zu optimieren. Dies wird in der Regel in einer Rollen- und Verantwortungsmatrix (RACI-Matrix) dargestellt, wobei jeder Rolle Namen und Titel zugewiesen werden.
Training
Training ist genauso wichtig. Ist jedes Teammitglied ausreichend vorbereitet, seine Aufgaben auch unter Druck zu erfüllen, steigert das die Effizienz der Reaktion. Regelmäßige Übungen und Scenario-based Training Sessions sind der Schlüssel zu einem effizienten und einsatzbereiten Team. Üben, üben, üben.
Asset Register
Für eine effektive Reaktion auf Vorfälle ist die Erstellung eines umfassenden Inventars aller Hardware- und Software-Ressourcen innerhalb des Unternehmens unerlässlich. Ein Inventar hilft dabei, betroffene Systeme schnell zu erkennen und den Umfang eines Ransomware-Angriffs abzuschätzen und so die Eindämmung und Bekämpfung zu beschleunigen.
In dem Inventar sollten Gerätetypen, Betriebssysteme, Softwareanwendungen, Datenspeicher und Netzwerkkonfigurationen aufgeführt werden. Durch regelmäßige Updates kann sichergestellt werden, dass dem Reaktionsteam während eines Angriffs genaue und aktuelle Informationen zur Verfügung stehen. Mit einem Inventarsystem wie Microsoft Intune in Kombination mit einem Schwachstellen-Scanner kann die Komplexität der Verwaltung großer Umgebungen erheblich reduziert werden.
Criticality Matrix
Die Auflistung und Priorisierung kritischer Geschäftsfunktionen und ihrer Vermögenswerte erleichtert die effiziente Ressourcenzuweisung während eines Ransomware-Angriffs. Sie hilft dem Reaktionsteam zu entscheiden, welche Systeme zuerst wiederhergestellt werden müssen, um Betriebsunterbrechungen zu minimieren. Diese Priorisierung sollte mit dem Geschäftskontinuitätsplan und der Analyse der organisatorischen Auswirkungen übereinstimmen. Einige Unternehmen nutzen eine Einteilung in Bronze, Silber und Gold oder verwenden einfach Stufen wie 0, 1, 2.
Backups
Außerdem sollten Backups regelmäßig getestet werden, um sicherzustellen, dass sie funktionieren und bei Bedarf zugänglich sind. Teil davon sollte es auch sein Off-site oder Cloud Backups zu erstellen, die nicht an das Netzwerk angeschlossen sind, um sie vor der Verschlüsselung oder Zerstörung durch Ransomware zu schützen. Verwenden Sie unveränderlichen Speicher, um sicherzustellen, dass die Backups nicht einfach gelöscht oder manipuliert werden können, selbst wenn die Konten der Cloud-Administratoren kompromittiert werden.
Die Erstellung von Backups allein nützt jedoch nichts, wenn Sie die Daten nicht wiederherstellen können. Testen Sie die Wiederherstellung regelmäßig und vergewissern Sie sich, dass die Backups erfolgreich abgeschlossen wurden. Üben Sie auch die Wiederherstellung ganzer Systeme, nicht nur einzelner Server oder Dateien– in einem realen, netzwerkweiten Wiederherstellungsszenario werden Sie viele Wechselwirkungen feststellen, die die Wiederherstellung behindern können.
Simulationen
Um den Ransomware Response Plan zu verbessern, ist es wichtig, alle Erkenntnisse zu dokumentieren. Post-incident Reviews sollten aufzeigen, was funktioniert hat, was gescheitert ist und wie der Plan in Hinblick auf zukünftige Vorfälle verbessert werden kann. Diese Erkenntnisse helfen uns, die Reaktion auf neue und sich entwickelnde Ransomware-Taktiken anzupassen.
Die Dokumentation jedes Vorfalls ermöglicht darüber hinaus eine historische Aufzeichnung, die helfen kann, Trends zu erkennen und Trainings-Simulationen zu verbessern. Eine kontinuierliche Verbesserung des Ransomware-Reaktionsplans sorgt dafür, dass das Unternehmen gegen Ransomware-Bedrohungen gewappnet ist.
Lebenszyklus des Ransomware Response Plans
Der Lebenszyklus des Reaktionsplans ist der Prozess und die Reihenfolge, in der das Verfahren im Falle eines Zwischenfalls durchlaufen wird. Der Hauptgrund dafür ist, sicherzustellen, dass wir unseren Plan kontinuierlich überprüfen, testen und verbessern, um Veränderungen in der Branche oder im Unternehmen aufzunehmen.
Phase 1: Den Vorfall erkennen
Im Allgemeinen beginnt der Prozess zur Erkennung von Vorfällen mit Überwachungs- und Alarmierungsinstrumenten/-teams. In einigen Fällen erfolgt die Mitteilung eines Vorfalls durch Mitarbeiter. Da die Warnmeldungen aus verschiedenen Quellen stammen können, ist es wichtig, eine Lösung zu verwenden, die mehrere Warn- und Berichtstools integriert. Die Nutzung einer SIEM-Lösung in Verbindung mit einem SOC-Team verbessert die Überwachungsmöglichkeiten der Umwelt und die Analyse von Vorfällen erheblich.
Diese Integration kann aus einer fragmentierten Reaktion eine kohärente, gemeinschaftliche Anstrengung machen. Plattformen wie Microsoft Sentinel ermöglichen es Teams, s Warnungen zu individualisieren und zu filtern, sodass aus unterschiedlichen Datenquellen verwertbare Erkenntnisse werden. Diese Integration stellt sicher, dass die Reaktion auf einen Vorfall sowohl schnell als auch koordiniert erfolgt.
Phase 2: Kadenz
Die Einrichtung von Kommunikationskanälen für das Notfallteam ist in dieser Phase entscheidend. Ziel ist es, die Kommunikation im Team an leicht zugänglichen Orten zu zentralisieren, z. B. über spezielle Teams-Kanäle und Videokonferenzbrücken. Regelmäßige Telefongespräche mit allen Beteiligten zur Überwachung der Fortschritte und Mitteilung neuer Erkenntnisse gewährleisten eine transparente Kommunikation. Planen Sie auch für den Fall, dass Ihr gesamter Entra ID-Tenant kompromittiert wurde und Sie sich für die Kommunikation nicht mehr auf E-Mail oder Teams verlassen können– und wechseln Sie stattdessen zu einem Messenger Dienst auf dem Smartphone.
Phase 3: Impact Assessment
In der nächsten Phase werden die Auswirkungen des Vorfalls bewertet, um zu entscheiden, wer sonst noch informiert werden muss und was Stakeholdern mitgeteilt werden sollte. Die Verwendung der Criticality Matrix hilft bei der Ermittlung der Ausmaße des Vorfalls und schafft die Voraussetzungen für Lösungspläne und externe Kommunikation.
Phase 4: Kommunikation
Zeitnahe und klare Kommunikation mit internen und externen Stakeholdern stärkt das Vertrauen in die Führungsebene. Maßgeschneiderte Kommunikationsmethoden ermöglichen es den Teams, effektiv zu arbeiten, was zu schnelleren Lösungen führt. Die individuelle Anpassung ermöglicht es den Teams auch, die Botschaft und den Zeitpunkt der Mitteilung zu kontrollieren.
Phase 5: Reaktion
Die anfänglich verantwortlichen Teammitglieder müssen eventuell zusätzliche Teams oder externe Parteien hinzuziehen, um bei der Erkennung und Lösung des Problems Unterstützung zu erhalten. Durch die Gruppierung verwandter Tickets und die Kennzeichnung relevanter Parteien werden die zuständigen Mitarbeiter direkt zum Vorfallticket weitergeleitet. Koordinierte Benachrichtigungen und ein umfassender Kontext sind so für alle am Ransomware-Notfallplan Beteiligten gewährleistet.
Phase 6: Zuständigkeiten
Wenn weitere Teammitglieder hinzukommen, weist der Vorfallmanager die Rollen zu. Ein gut ausgearbeitetes Regelwerk für die Reaktion auf Vorfälle mit klar umrissenen Rollen und Verantwortlichkeiten ist der Schlüssel zum Erfolg. Jedes Mitglied, das eine Aufgabe im Reaktionsplan übernimmt, kennt seine Rolle und Aufgaben während eines Vorfalles.
Phase 7: Lösung & Review
Ein Vorfall gilt als gelöst, wenn sein derzeitiger oder drohender Einfluss auf das Unternehmen gebannt wurde. Zu diesem Zeitpunkt ist der Notfalleinsatz abgeschlossen, und das Team geht zu den Aufräumarbeiten und der Postmortem-Analyse über. Ein effektives Vorfallmanagement umfasst eine detaillierte Zeitleiste der Ereignisse. Mitarbeiter, die den Vorfall bearbeitet haben, sollten in der Lage sein, zu einem späteren Zeitpunkt auf kritische Vorfallsdaten zuzugreifen. So können Berichte erstellt werden, die Ursachen aufdecken und dazu beitragen, künftige Vorfälle zu verhindern. Postmortems dienen auch als wertvolle Ressourcen, falls sich erneut eine ähnliche Situation ergibt.
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Fazit
Wie man sieht, kann ein gut durchdachter Response Plan bei Ransomware den Unterschied ausmachen – vergleichbar mit einer cleveren Hausverteidigung von Kevin McCallister oder dem Szenario, in dem die Banditen mit den Familienschätzen entkommen.
Durch die Umsetzung der in diesem Dokument beschriebenen Strategien und bewährten Verfahren kann Ihre Organisation ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Ransomware-Angriffen deutlich erhöhen.
Mit einer proaktiven und gut vorbereiteten Herangehensweise lassen sich die Auswirkungen von Ransomware-Vorfällen minimieren und eine schnelle sowie effektive Wiederherstellung sicherstellen.
FAQ
Ein Ransomware Response Plan für einen Ransomware-Angriff umfasst mehrere wichtige Schritte. Zunächst ist die Vorbereitung entscheidend, einschließlich regelmäßiger Backups, Mitarbeiterschulungen und aktueller Sicherheitssoftware. Sobald ein Angriff entdeckt wird, liegt der Schwerpunkt auf der Eindämmung, Bekämpfung und Wiederherstellung, gefolgt von einer Analyse nach dem Vorfall, um Schwachstellen zu ermitteln und Verbesserungen umzusetzen.
Als Reaktion auf einen Ransomware-Angriff sollten Sie die betroffenen Systeme sofort isolieren, um die Verbreitung der Malware zu verhindern. Benachrichtigen Sie Ihr IT-Team und befolgen Sie den Ransomware Response Plan Ihres Unternehmens, der Schritte zur Eindämmung, Entfernung und Wiederherstellung enthalten sollte.
Stellen Sie sicher, dass Sie über aktuelle Backups verfügen, um Daten wiederherstellen zu können, und führen Sie nach einem Vorfall eine Analyse durch, um die Abwehrmaßnahmen für die Zukunft zu verbessern.
Wichtig ist die Vorbereitung auf einen möglichen Ransomware-Angriff, bevor er stattfindet. Dazu gehören Präventivmaßnahmen wie ein Ransomware Response Plan, die Sicherstellung, dass alle Teammitglieder ihre Aufgaben kennen, regelmäßige Backups, Mitarbeiterschulungen und die Wartung aktueller Sicherheitssoftware.
